LEOPOLD
MOZART DUETTE
für zwei Violen |
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Johann Georg Leopold Mozart wurde in Augsburg im heutigen
Mozarthaus Augsburg als Sohn des Buchbinders Johann Georg Mozart (1679-1736)
und dessen zweiter Frau Anna Maria Sulzer (1696-1766) geboren. Er studierte
Theologie, nach anderen Angaben Jus und Philosophie an der Benediktineruniversität
in Salzburg, war aber mehr an Musik interessiert. 1740 wurde er zunächst
Geiger und Kammerdiener des Reichsgrafen und Salzburger Domherrn Johann
Baptist von Thurn und Taxis. Leopold Mozart war Vizekapellmeister und
Hofkomponist der damaligen Erzbischöfe von Salzburg, nämlich Schrattenbach
und Colloredo. Leopold Mozart erklomm nur langsam die Karriereleiter in
der Salzburger Hofmusik. Über das Amt des Vizekapellmeisters kam er dabei
nie hinaus. 1743 wurde er unter Fürsterzbischof Leopold Anton Freiherr
von Firmian (reg. 1727-1744) zunächst als vierter Violinist in die Salzburger
Hofkapelle aufgenommen. 1743 erschien sein Name in den Weihnachtsalzlisten.
Ab 1744 war er dann als Mitglied der Hofkapelle im Hofkalender eingetragen.
Im selben Jahr unterrichtete er auch die Kapellhausknaben im Violinspiel.
Ab 14. Mai 1746 erhielt er monatlich zunächst fünf, später elf bzw. zwanzig
Gulden Besoldung. 1747 wurde zum "Hof- und Cammer-Componist" ernannt.
1756 erschien als Frucht seiner pädagogischen Tätigkeit der "Versuch einer
gründlichen Violinschule". 1758 stieg er in der Hofkapelle zum zweiten
Violinisten auf. Mit Dekret vom 28. Februar 1763 wurde er schließlich
zum Vizekapellmeister mit einer Besoldung von 400 Gulden sowie einem zusätzlichen
Wein- und Brotdeputat im Wert von 96 Gulden ernannt. Mit der beginnenden
musikalischen Karriere seiner Kinder suchte Leopold immer wieder um längerfristige
Reiseurlaube an, welche von Sigismund III. Graf Schrattenbach (reg. 1753-1771)
nicht nur genehmigt, sondern aus dessen privaten Schatullgeldern auch
finanziell unterstützt wurden. Unter Hieronymus Graf Colloredo (reg. 1772-1803)
war Leopold Mozart dann verstärkt an den Hof gebunden. Das mehrmals vorgetragene
Ansuchen um Freistellung für eine Reise nach Frankreich führte mit Wirkung
vom 1. September 1777 sogar zu einer vollständigen Entlassung vom Hofdienst
von Vater und Sohn. Aus diesem Grund trat Wolfgang Mozart die Reise nach
Frankreich dann mit seiner Mutter an, welche dann in Paris verstarb. Mit
Dekret vom 26. September 1777 und dem Zusatz "dass er sich mit dem Kapellmeister
und andern bey der Hofmusik angestellten Personen ruhig und friedlich
betragen werde" wurde er wieder aufgenommen. Er blieb bis zu seinem Tod
am 28. Mai 1787 in dieser Funktion. Im Geburtsjahr seines Sohnes Wolfgang
1756 erschien Leopold Mozarts Versuch einer gründlichen Violinschule in
Druck. In der leicht überarbeiteten dritten Auflage (1787) nennt sich
dieses erfolgreiche Werk schließlich nur noch Gründliche Violinschule.
Sie gilt bis heute als eine wesentliche Quelle für die Kenntnis der Musizierpraxis
im 18. Jahrhundert. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn kühlte in der
Zeit um 1781/82 merklich ab, als sich nämlich der Sohn in Wien niederließ
und eine "Weberische" ehelichte; in den späten Briefen an "Nannerl" taucht
Wolfgang Amadé nur noch ohne Namensnennung als "dein Bruder" auf. Leopold
Mozart missbilligte die Ehe seines Sohnes mit Constanze. Während eines
Besuches in Wien kritisierte er, dass Wolfgang Amadé dünner geworden sei,
dass in der Wohnung Kleidungsstücke herumlägen, dass es Gerede über die
Finanzlage Mozarts gäbe und vieles mehr. |
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