ATTILIO ARIOSTI

"Cantata à voce sola con la Viola d'amore, 'Pur al fin gentil Viola' "
für Sopran, Viola d'amore und B.c. (ca. 1690)

for Soprano, Viola d'amore and B.c.

pour Soprano, Viole d'amour et B.c.

per Soprano, Viola d'amore e B.c.

Attilio Ariosti
Cantata à voce sola con la Viola d'amore
'Pur al fin gentil Viola' fuer Sopran, Viola d'amore und B.c.
Soprano, Viola d'amore and B.c.
Soprano, Viole d'amour et B.c.
Soprano, Viola d'amore e B.c.
 

Attilio Ariosti wurde am 5. November 1666 zu Bologna geboren und starb um 1740 vermutlich in Spanien. 1688 wurde er in den Orden der Serviten von S. Maria aufgenommen. Mit Dispens seines Ordens finden wir ihn 1696 in Mantua, in den folgenden Jahren bis 1703 in Berlin bei der kunstsinnigen preußischen Fürstin Sophie Charlotte. Nach einem kurzen Zwischenspiel beim Herzog von Anjou hielt er sich zwischen 1706 und 1711 längere Zeit in Wien auf. 1712 kehrte er zwar wieder ins Kloster zurück, unterbrach aber dort seinen Aufenthalt noch mehrmals. 1715/16 reiste er nach Paris und London. Seine zweite Londoner Fahrt führte ihn mitten hinein in den englischen Opernbetrieb (1723-1728). Dort hatte er neben Bononcini und Händel einen schweren Stand; er fand mit seinen Bühnenwerken nicht den rechten Anklang. Finanzielle Schwierigkeiten veranlaßten ihn u. a. zur Subskription seiner "Cantates and a Collection of Lessons for the Viola d'amore" (1724 oder 1728) bei über 800 Subskribenten aus dem Hochadel. In diesen "Lessons" entwickelte er eine nur bei ihm so praktizierte Griffschrift auf der Basis verschiedener Skordaturen, die auch in der vorgelegten "Cantata à voce sola con la Viola d'amore, 'Pur al fin gentil Viola' " für Sopran, Viola d'amore und Bc. (ca. 1690) angewandt wird. Das Werk ist enthalten als Nr. 12 in einem Konvolut (1. Hälfte 18. Jh.) der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt (D-DS-Mus.ms.1046/12).
Zwei Herausgeber haben sich bisher mit der Kantate befaßt: Louis van Waefelghem bei Durand (nur die 1. Arie) und Paul Günther 1934 im Selbstverlag; beide Ausgaben sind vom originalen c-moll nach h-moll transponiert, um der D-dur-/d-moll-Stimmung der Viola d'amore entgegenzukommen; von Kurt Flattschacher existiert auch ein Manuskript in d-moll (1961). Die vorliegende Ausgabe ist der Erstdruck in der originalen Tonart. Die Partitur (auch Cembalostimme) notiert alle Stimmen im realen Klang von c-moll: die Sopranstimme wurde vom Sopran- in den G-Schlüssel transponiert, die Griffschrift der Viola d'amore ins reale Notenbild übertragen; der unbezifferte Basso continuo wurde vom Herausgeber ausgesetzt. Den Viola d'amore-Spielern, die unterschiedliche Spielpraxen ausüben, werden zwei Stimmen angeboten:
1. die originale Griffschrift in Violin-Skordatur, zu greifen nach dem Ariosti'schen System auf dem in c-moll (c/g/c'/es'/g'/c") gestimmten Instrument (erläutert auf der 3. Umschlagseite);
2. eine nach d-moll real übertragene Stimme, die bei c-moll-Stimmung des Instruments zu benutzen ist. Die Singstimme erhält zur musikalischen Orientierung ein zweites System mit Baßstimme und Stichnoten der Viola d'amore. Der italienische Kantatentext bleibt weiterhin unterlegt; die Übersetzung ins Deutsche durch Gudrun Luchmann gibt den Inhalt lediglich wort- und sinngemäß wieder und ist der Musik nicht unterlegbar.


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