Rachel Knobler
Geboren 1924 in Slomniki bei Krakau; bis 1939 Besuch des Hebräischen Gymnasiums
Krakau.
19461953 Musikstudium in München, wo sie auch heute lebt und arbeitet.
Neben der Berufstätigkeit entstehen verschiedene religiöse und weltliche
Kompositionen, u. a. "Kleine osteuropäische Suite", Liederzyklus "Spuren"
nach eigenen Gedichten (Mitglied von "Katakombe" und ELK).
Bereits seit 15 Jahren beschäftigt sie sich mit Malerei, bevorzugt mit
Hinterglasbildern.
Aufführungen und Ausstellungen im kirchlichen Rahmen.
1980 Ausstellung in der Galerie Holzinger, München
1988 Einzelausstellung "Ostjüdische Kindheit" in der 'Galerie Kulturesk,
Augsburg
1989 Dreharbeiten zu einem Dokumentarfilm des Bayerischen Fernsehens über
die Künstlerin (Regie: Christiane Erhard)
Mit ihrer Familie teilte Rachel Knobler das Schicksal jüdischer Menschen
unter der Schreckensherrschaft des Naziregimes. Ihre Kunst steht in besonderer
Weise in Beziehung zur jüdischen Existenz.
Als Komponistin sieht sie sich in der slavisch-chassidischen Musiktradition.
Sie ist Vertreterin der tonalen Musik mit Elementen auch modaler und moderner
Art, doch mit der Absicht, die Klangwelt des osteuropäisch-chassidischen
Judentums zu vermitteln.
Ihre Malerei beurteilt Rachel Knobler so: "Im Nachhinein betrachte ich
meine Malerei als Akt der Befreiung vom Kriegstrauma. Ich versuche, mich
selbst und all die Toten vor dem Vergessen zu retten und meine heutige
Welt begreifen und verstehen zu lernen. Indem ich meine Kindheit neu
erstehen ließ, habe ich mir eine Möglichkeit des Weiterlebens geschaffen."
Die Musik, Bilder, Geschichten und Lyrik von Rachel Knobler sind mehr
als ein bloßes Rückwärtserinnern. Sie vermögen das ostjüdisch-chassidische
Judentum, eine ganze Lebenswelt in ihren geistigen Bezügen neu zu vergegenwärtigen.
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